Diese Seite widmet sich meiner Vorbereitung auf Mehrtagestouren entlang von Fernwanderwegen. Einige meiner Freunde belächeln mein gründliches Vorgehen – doch sobald wir gemeinsam unterwegs sind, freuen sie sich, wenn ich ihnen sagen kann, dass in vier Kilometern eine Quelle oder ein Gasthaus auf uns wartet.
Die Planung beginnt lange vor der eigentlichen Tour mit der Frage: Wohin soll es gehen? Inspirationen für Wanderwege finde ich vor allem in Trekking-Zeitschriften und auf YouTube. Besonders gefallen mir dort die Videos von Soultrails, Trailroads oder auch von Sacki (Kai Sackmann). Wenn mich eine Strecke anspricht, informiere ich mich genauer im Internet. Die bekanntesten Routen, wie der Westweg, der Harzer Hexenstieg oder der Moselsteig, lassen sich problemlos über gängige Suchmaschinen finden. Ich habe stets mehrere Strecken in Deutschland vorbereitet, denn das Wetter variiert oft stark – so kann ich spontan entscheiden, ob es in den Schwarzwald, die Eifel oder an die Mosel gehen soll.
Aber wie genau bereite ich meine Touren vor? Da ich unterwegs auch gerne Geocaches suche und logge, ist mein GPS-Gerät, ein Garmin eTrex 30, immer mit dabei. Ich schätze es besonders, da es mit handelsüblichen AA-Batterien betrieben wird, die man notfalls an jeder Tankstelle nachkaufen kann. Die Daten für das GPS-Gerät bereite ich mit der Garmin-Software BaseCamp vor. Dort kann ich die Touren planen, GPX-Dateien importieren und eigene Wegpunkte hinzufügen. Die fertigen Daten lade ich schließlich auf das Gerät.
Das Erstellen der Wegpunkte erfordert etwas Geduld. Die im Internet verfügbaren GPX-Dateien enthalten oft nur den Track, jedoch keine Wegpunkte. Da mich das immer wieder stört, biete ich auf meiner Webseite GPX-Dateien inklusive Wegpunkten an.
Nun beginnt die eigentliche Tourvorbereitung. Mithilfe von OpenStreetMap und verschiedenen Routenplanern sowie Google Maps arbeite ich die Strecke Stück für Stück durch. Ja, das klingt vielleicht pedantisch und ist auch zeitintensiv – doch alle Strecken, die ich vorbereitet habe, stelle ich auf meiner Homepage zum Download bereit. So erspare ich euch diese Mühe.
Sobald die Wegpunkte erstellt und die GPX-Datei finalisiert sind, ist alles bereit für die Wanderung.
Auf meinen Mehrtageswanderungen habe ich das GPS-Gerät immer dabei. Zusätzlich recherchiere ich im Vorfeld nach wichtigen Punkten entlang des Weges: Quellen, Einkaufsmöglichkeiten, Bahnhöfe und Schutzhütten. Diese akribischen Vorbereitungen haben sich bereits mehrfach als äußerst hilfreich erwiesen:
2018 im Harz: Während einer Wanderung gerieten wir in die Situation, dass wir dringend Wasser benötigten. Die nahegelegenen Quellen waren jedoch aufgrund der Trockenheit versiegt. Zum Glück wusste ich dank meiner gründlichen Planung, dass etwa 300 Meter abseits der Route, weiter bergab, eine weitere Quelle lag. So konnten wir unsere Wasservorräte auffüllen und die Wanderung fortsetzen.
2020 im Schwarzwald: Auf dieser Tour nutzten wir die vorhandenen Schutzhütten für unsere Übernachtungen. Doch inmitten der Pandemie waren ungewöhnlich viele Wanderer unterwegs, und so war die angepeilte Schutzhütte bei unserer Ankunft bereits belegt – ebenso wie die nächstgelegene Alternative. Durch meine Vorbereitung wusste ich jedoch, dass etwa 600 Meter abseits der Route eine weitere Hütte lag. Ohne diese Information hätten wir erst nach 5 weiteren Kilometern eine nächste Übernachtungsmöglichkeit gefunden.
2021 auf dem Rhein-Burgen-Weg: Hier sorgte ein Erdrutsch für die Sperrung eines Waldweges, wodurch ein geplanter Brunnen nicht erreichbar war. Dank meiner Vorbereitung stellte dies jedoch kein Problem dar – ich wusste, dass auch entlang der Umleitungsstrecke ein weiterer Brunnen lag, an dem wir unsere Wasservorräte auffüllen konnten.
Solche Erlebnisse verdeutlichen mir immer wieder, wie wertvoll es ist, die Strecke im Vorfeld genau zu studieren und Alternativen zu kennen.
Doch bis zu welcher Gesamtdistanz / Dauer der Wanderung ist ein extra GPS nun tatsächlich sinnvoll?
Aus meiner Erfahrung ist ein zusätzliches GPS-Gerät bei Mehrtagestouren äußerst hilfreich und sinnvoll. Auf Tagestouren hingegen, oder bei sehr langen Wanderungen über mehr als zwei Wochen, wird es schnell zu unnötigem Ballast.
Bei Tagestouren ist man selten auf Quellen, Schutzhütten oder ähnliche Orientierungspunkte angewiesen und trägt meist nur leichtes Tagesgepäck. Bei längeren Touren hingegen, die sich über mehr als zwei Wochen erstrecken, steht das zusätzliche Gewicht des GPS-Geräts oft in keinem Verhältnis zu seinem Nutzen – hier ist eine sorgfältige Routenplanung im Vorfeld meist ausreichend, und die Priorität liegt eher auf einem möglichst leichten Rucksack.
Insgesamt bleibt ein GPS-Gerät für Mehrtagestouren eine wertvolle Unterstützung, gerade wenn man sich auf unbekannten Wegen oder in abgelegenen Regionen bewegt.
Nachdem ich nun über das Vorbereiten von Fernwanderungen geschrieben habe und die Vor- und Nachteile eines GPS-Geräts Mehrtagestouren erläutert habe, stellt sich die Frage: Welche Art der Navigation ist insgesamt die beste Wahl für Wanderungen? Ob GPS-Gerät, Smartwatch oder Smartphone – jedes dieser Geräte hat seine eigenen Stärken und Schwächen, abhängig von der Tourlänge, der Streckenführung und den individuellen Bedürfnissen.
Auf der folgenden Seite vergleiche ich die verschiedenen Optionen und gehe darauf ein, welches Gerät sich für welche Art von Tour am besten eignet und welche Vorbereitungen dabei zu beachten sind:
GPS-Gerät, Smartwatch oder Smartphone zur Navigation auf Wandertouren