Wandern ist eine wundervolle Möglichkeit, die Natur zu erleben, den Körper zu stärken und den Geist zu beruhigen. Doch ganz gleich, ob du nur für einen Tag, mehrere Tage oder auf einer Fernwanderung unterwegs bist, Sicherheit sollte stets oberste Priorität haben. Hier sind die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen und Erste-Hilfe-Tipps, um auf allen Wanderungen gut vorbereitet zu sein.

Ob Tageswanderung, Mehrtages- oder Fernwanderung: Eine sorgfältige Vorbereitung und die passende Ausrüstung – hierzu zählt auch geeignete Kleidung – sind nur der Anfang. Zahlreiche weitere Punkte sind zu beachten. Eine Erste-Hilfe-Ausrüstung, fundierte Kenntnisse in Erster Hilfe und ein durchdachtes Notfallmanagement sind bei jeder Tour unerlässlich. Während man in Deutschland und vielen Teilen Europas in Notsituationen rasch auf Rettungskräfte zählen kann, ist das in den weiten, oft tagelang durch die Wildnis führenden Fernwanderwegen in den USA ganz anders. Dort gibt es oft keinen Mobilfunkempfang, Häuser sind meist mehrere Tagesmärsche entfernt, und nur selten begegnet man anderen Menschen in so entlegenen Gebieten. In solchen Situationen ist man vollkommen auf sich allein gestellt.

Es gibt natürlich Hilfsmittel wie das Garmin InReach, mit dem man auch abseits der Netzabdeckung Hilfe rufen kann. Dennoch können auch technische Geräte ausfallen oder widrige Wetterbedingungen eine Rettung verzögern. Dabei müssen es nicht immer dramatische Notfälle wie Abstürze, Knochenbrüche oder schwere Verletzungen sein, die schnelle Hilfe erforderlich machen. Tierbisse, beispielsweise von giftigen Schlangen, Insektenstiche mit allergischen Reaktionen, Hitzschlag oder Unterkühlung können ebenfalls ernsthafte Probleme darstellen, die ärztliche Hilfe notwendig machen.

In den meisten Fällen sind es jedoch kleinere Verletzungen, die Wanderer treffen: Blasen, Schnitt- oder Schürfwunden, Sonnenbrand oder einfache Insektenstiche sind die häufigsten Beschwerden auf Touren.

Die auf Do-A-Hike.com bereitgestellten Informationen ersetzen keinesfalls professionelle Hilfe oder ärztlichen Rat. Vielmehr sollen sie wertvolle Tipps bieten, wie sich solche Verletzungen im Idealfall vermeiden lassen und wie man im Ernstfall reagieren kann. Letztlich ist es jedoch die Verantwortung jedes Einzelnen, sich gut vorzubereiten und umsichtig zu handeln. Ein Erste-Hilfe-Kurs ist das Mindeste, das man absolvieren sollte, und es gibt sogar spezielle Kurse für Erste Hilfe in der Wildnis.

Denke daran, dass jede Tour auch unvorhersehbare Risiken bergen kann. Bereite dich vor und sei vorsichtig – so kannst du die Schönheit der Natur ohne Sorgen genießen.

Was wird nun wirklich an Erste Hilfe Material benötigt?

Fertige Erste-Hilfe-Pakete, die oft stark vereinfachte Versionen von KFZ-Verbandskästen sind, können praktisch sein. Allerdings enthalten sie meiner Erfahrung nach oft viele Dinge, die auf langen Wanderungen kaum gebraucht werden. In den mehreren tausend Kilometern, die ich gewandert bin, habe ich beispielsweise lediglich vier Blasenpflaster und etwas Pflastertape verwendet – und selbst die Blasenpflaster sind schließlich aus meiner Ausrüstung geflogen, weil sie mir nicht mehr hilfreich erschienen.

Für Fernwanderungen halte ich folgende Dinge für sinnvoll (klicke auf die jeweiligen Gegenstände, um mehr Informationen zu erhalten):

GegenstandBemerkung
1 Rolle PflastertapeScheuerstellen behandeln bevor Blasen entstehen.
2-3 FingerpflasterKönnen auch als normale Pflaster verwendet werden.
2 VerbandpäckchenFür notfallmäßige Behandlung großer Wunden
1 Zeckenzange
1 Wunddesinfektionsspray

Zusätzlich zu den Medikamenten, die individuell notwendig sind – wie etwa Blutdruck- oder Blutzuckermedikamente – sollte ein grundlegender Vorrat an Medikamenten für Fernwanderungen nicht fehlen. Dieser Grundbedarf kann dabei helfen, häufige Beschwerden zu lindern und den Wanderalltag sicherer zu machen. Folgende Medikamente halte ich für sinnvoll und wichtig:

MedikamentBemerkung
SchmerzmittelIbuprofen, Paracetamol oder vergleichbares für Schmerzen durch Verletzungen und für Fiebersenkung
DurchfallmittelzB. Loperamid oder was man persönlich am besten verträgt
ElektrolytpulverMagnesiumpulver und allgemeines Elektrolytpulver

Diese Medikamente und Hilfsmittel decken viele mögliche Notfälle ab und sorgen dafür, dass man auf eine breite Palette von gesundheitlichen Problemen vorbereitet ist. Natürlich sollte man alle Medikamente in den benötigten Mengen und in der richtigen Form (z. B. Tabletten, Tropfen) mitnehmen, um für unerwartete Situationen gewappnet zu sein.

Eine minimalistische und dennoch durchdachte Erste-Hilfe-Ausrüstung spart nicht nur Gewicht und Platz, sondern konzentriert sich auf das wirklich Wichtige. Für größere Notfälle, wie etwa Knochenbrüche, gilt ohnehin: Weiterwandern wird kaum möglich sein, und man ist auf eine Rettung angewiesen. Ob diese über ein Smartphone, Satellitenkommunikationsgeräte oder durch andere Wanderer alarmiert wird, ist dabei letztlich zweitrangig. Entscheidend ist, die Zeit bis zum Eintreffen der Rettung sicher und möglichst stabil zu überbrücken: Sichern-Stoppen-Schützen.

Die Situation zu sichern, zum Beispiel durch Ruhigstellen oder Polstern von Verletzungen. Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen, wie das Stoppen von Blutungen oder die Behandlung von Schock. Für Schutz zu sorgen, etwa vor Kälte, Nässe oder Hitze, bis Hilfe eintrifft. Und natürlich das wichtigste: Ruhe bewahren.